(Results in English are below)

Am 01. Juni lud Camp Group gGmbH Vertreter aus der Zivilgesellschaft, der Verwaltung und Politik zu einer Fachkonferenz ein, um sich über Best Practices im Bereich der Partizipationssteigerung von MigrantInnenauszutauschen. Im Vordergrund stand, sich miteinander auszutauschen und von den verschiedenen Erfahrungen der Teilnehmer zu lernen.

Insgesamt wurden vier verschiedene Workshops angeboten: Bewegung und Sport; Gemeinwesensarbeit im öffentlichen Raum; Umweltgerechtigkeit und nachhaltige Nachbarschaft; Transatlantic perspectives. Innerhalb der einzelnen Workshops wurden soziale Schwierigkeiten und neue Formen des inklusiven Zusammenlebens im öffentlichen Raum diskutiert.

Wir danken allen TeilnehmerInnen für ihren Beitrag. Die Ergebnisse der Workshops können Sie hier nachlesen.

Workshops:

1. Bewegung und Sport

2. Gemeinwesenarbeit im öffentlichen Raum und ihre Wirkung in Kreuzberg

3. Environmental Justice (English)

4. Transatlantic perspectives (English)

 

1. Bewegung und Sport:

Roswitha Itong Ehrke – Seitenwechsel e.V.

Nicole Erfurth – CamP Group gGmbH

Wir beschäftigten uns mit der Frage „Welche Rahmenbedingungen benötigt es für die Teilhabe von Geflüchteten im Sport?“ und skizzierten Herausforderungen und Lösungsansätze. Größere Hürden stellen die Kontinuität des Angebots dar, die Zusammenarbeit von Unterkünften mit Vereinen, die Partizipation von Kindern über den Kiez hinaus, wobei ein entscheidender Faktor die Zustimmung der Eltern darstellt und vor allem die Qualifizierung eingesetzter Kräfte. Gesammelte Angebote sind: Best Practice Beispiele durch Seitenwechsel e.V., eine Qualifizierung für interkulturelle Kompetenzen des LSB, eine kostenlose Fachtagung des LSB, Netzwerktreffen durch Champions ohne Grenzen und RespAct Workshops für Willkommenskultur. Der Wunsch nach Klarheit und einer Übersicht des Angebots wurde deutlich, um wirklich passgenau zu qualifizieren. Um Eltern, Kinder und Jugendliche ins Boot zu holen, bieten sich Erklär-Videos, -Fotos, -Gespräche an, Aktionstage mit Eltern, Einladungen durch das Quartiersmanagement und das Projekt Outreach, dass Kinder und Jugendliche an Ort und Stelle abholt. So wird Vertrauen aufgebaut und ein sicherer Raum geschaffen. Dabei sind konkrete Ansprechpartner wichtig, die zusätzlich Transparenz schaffen und Kontakte zu Schulen knüpfen sollten. Eine mögliche Zusammenarbeit mit der Schule greift dieser Punkt auf und berücksichtigt zusätzlich den Faktor Zeit. Außerdem sollte „TrainerIn sein“ positiver besetzt und attraktiver gestaltet werden. Eine neue Zielgruppe sind Studenten im Feld Sport und Pädagogik, die neue Impulse setzen können.

Wie diese Ansätze anwendbar und in traditionelle Vereine übertragbar sind, gilt es zu klären.

Bitte schicken Sie uns daher Ihre Ideen & Angebote zu. Wir möchten Sie anschießend vernetzen.

 

2. Gemeinwesenarbeit im öffentlichen Raum und ihre Wirkung in Kreuzberg

Impact Hub Kreuzberg

Caroline Assad & Daniel Meehan – CamP Group gGmbH

In der Gruppe waren vor allem Personen, die mit der Arbeit in Kreuzberg vertraut sind. Dennoch war die Anwesenheit von den Personen, die außerhalb des Bereichs tätig sind, sehr bereichernd was die Denkprozesse angeht.

Im Folgenden werden die besprochenen Themen erläutert:

  1. Projektarbeit, die unter der Förderungsstruktur der Sozialen Stadt fallen, wurden von mehreren anwesenden Personen problematisiert. Die nötige Einbindung im Kiez und die Nachhaltigkeit, die für den Erfolg von Strategien und Vorhaben der Gemeinwesenarbeit notwendig sind, wird durch die in der Regel nur zweijährige Förderdauer sabotiert. Weiterhin werden Projekte, die einmal gefördert wurden in der Regel nicht noch einmal gefördert, sodass Personen sich in die Situation gedrängt fühlen, erfolgreiche Projekte entweder loszulassen oder auf einer Art zu formulieren, die nicht der Realität entspricht.
  2. Der Kampf gegen die Verdrängung und dafür, dass Menschen im Kiez bleiben dürfen, stellte für viele der Anwesenden den harten Kern der Gemeinwesenarbeit dar. Bewegungen der Aufwertung des Kiezes und die Etablierung von Strategien der Umweltgerechtigkeit beispielsweise könnten, wenn sie nicht sinnvoll und bewusst genug gestaltet werden, andere Bewegungen, die sich gegen die Mieterhöhung einsetzen, schaden.
  3. Besonders wurde betont, dass Themen wie Mieterhöhung und Aktivismus dagegen in bestimmten Förderstrukturen ein Tabu darstellen. Bestimmte Plakate, die eine klare Aussage gegen die Mieterhöhung beinhalten dürfen beispielsweise nicht auftreten. Die politische Positionierung von Vereinen ist daher sehr begrenzt und von vielen Personen wird sie als unerwünscht von den Förderstellen wahrgenommen.
  4. Dennoch wurde dem entgegengebracht, dass die kleinteilige Arbeit und die unpolitische Projektarbeit eine Tradition in der Gemeinwesenarbeit hat. Der Zweck davon wäre, dass alle Personengruppen davon profitieren dürfen. Das Gemeinwesen sollte niemanden ausschließen.
  5. Einig waren sich alle, dass der Transfer von unten nach oben viel besser funktionieren sollte. Vieles, was auf Quartiersebene geschieht, sollte ein Anliegen des Landes oder des Bundes sein.  Die Kommunikation der AkteurInnen im Kiez sollte in Richtung Bezirksamt und Senat besser funktionieren.
  6. Die Arbeitsweisen der unterschiedlichen QMs und der Verwaltung wurden betont. Dennoch ist eine gewisse Flexibilität der Verwaltungsstruktur und der Förderpläne wünschenswert. Die IHEK Pläne, die beispielsweise für zwei Jahre im Voraus definiert werden, wurden in dem Zusammenhang wegen Mangel an Flexibilität problematisiert.
  7. Die Kämpfe um Macht im öffentlichen Raum und die Macht, Probleme zu definieren und bestimmte Narrative zu generieren und zu kontrollieren, wurde von den Anwesenden als ein wichtiger und interessanter Aspekt ihrer Arbeit wahrgenommen.
  8. Die Macht der Einzelnen, Einfluss auf Strukturen einzunehmen, durch das Geld welches man ausgibt und durch die Konsumpraktiken von jeder einzelnen Person wurden schließlich als unerlässlich betrachtet.

 

 

3. Environmental Justice Working Group 

Jana Gottschalk  – Camp Group gGmbH

Teresa Wald – Starkmacher e.V.

This group discussed how to define environmental justice as it becomes an increasingly priority, and what can be done to promote Environmental Justice specifically with refugee populations. As a group we made the distinction between environmental education and environmental justice – with the latter referring to universal access to environmental resources and an unpolluted environment. Because environmental justice is considered a new concept, there are barriers to creating projects and implementing discussions on the topic. Some of the barriers to implementing programs surrounding this topic are the lack of awareness of the concept itself and the lack of materials and content available to implement. Moving forward, it was agreed upon that to start doing environmental justice work, a consensus needs to first be reached regarding what defines environmental justice and that it effects everyone and is a multi-institutional and multi-disciplinary topic with structural implications connecting to socio-economic factors. Concrete targets are to improve access to organizational structures for disadvantaged populations, to model sustainable living through real institutional and personal actions, and to offer education tools for awareness raising and experiential learning.

 

4. Transatlantic perspectives (English):

Students of the Washington University present

transatlantic approaches to migration and
integration in the public realm.

We discussed the general overview of U.S. refugee resettlement process and programs. Concerning issues related with the President’s Executive order were raised. The potential implications of the current U.S. immigration policy including cutting the number of refugees entering the U.S. to the minimum were also conversed. The differences between the American and German system of refugee resettlement process were clearly established in the fact that the target population reaching to the U.S. are already declared as refugees. Difference in provision of emergency care and social-welfare services were also noted.

To enhance refugee integration programs the following were identified as potential goals

  1. Framing integration programs at community level and collaboration to build relationship among refugee population and other stakeholders.
  2. Restructuring gender roles in refugee families through education and  economic development of women.
  3. Empowering youth and young adults in household decision making process and creating sense of responsibility for the community at large.
  4. Creating innovative opportunities for refugee families to provide financial support. Experiences from our visit  to Bantabaa and Cucula were mentioned as best practices that could be adopted to grander scale.

Ergebnisse der Fachtagung „Migration und der öffentliche Raum“